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HR-Mitarbeitende unterschätzen ihre Bias

Personalverantwortliche neigen dazu, ihre eigene Anfälligkeit für unbewusste Voreingenommenheiten im Rekrutierungsprozess zu unterschätzen – dies geht zumindest aus einer aktuellen Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hervor. Die Forscher Oliver Thomas und Olivier Reimann stellten den 234 Studienteilnehmenden, allesamt HR-Mitarbeitende aus der deutschsprachigen Schweiz, sieben verschiedene Bias, die in Einstellungsverfahren auftreten können, vor, unter anderem den Halo-Effekt und den In-Group Bias. Der Halo-Effekt bezeichnet die Neigung, von einer besonders „strahlenden“ Eigenschaft einer Person auf andere, unbekannte Eigenschaften zu schließen. Unter dem In-Group Bias versteht man die Tendenz, Menschen positiver zu bewerten, die der gleichen Gruppe angehören wie man selbst.

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Danach befragt, inwieweit sie glauben, selbst für diese Art kognitiver Verzerrungen im Recruiting-Prozess anfällig zu sein, waren alle Teilnehmenden der Überzeugung, zumindest besser damit umzugehen als das durchschnittliche HR-Ressort-Mitglied. Womit statistisch gesehen 50 Prozent der Befragten ihre Anfälligkeit für kognitive Verzerrungen unterschätzen – und somit einem weiteren Bias unterliegen, dem sogenannten Bias Blind Spot. In weiterführenden Untersuchungen konnten die Forschenden zudem zeigen, dass gerade männliche HR-Mitglieder dazu neigen, ihre Anfälligkeit für den Halo-Effekt und den In-Group Bias zu unterschätzen. Hinsichtlich der anderen Bias zeigte sich kein Unterschied zwischen den Geschlechtern. Um Bias im Bewerbungsprozess entgegenzuwirken, empfehlen die Forschenden, sich intensiv mit eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen. Eine gute Möglichkeit dazu böten etwa Anti-Bias-Workshops. Die Forscher raten ebenfalls zu einem strukturierten Bewerbungsprozess, in dem allen Kandidatinnen und Kandidaten die gleichen Fragen in der gleichen Abfolge gestellt werden. Das kann helfen, die fachlich am besten geeignete Person für eine offene Stelle zu finden – und so die hohen Opportunitätskosten zu vermeiden, die mit der Einstellung ungeeigneter Kandidaten einhergehen.

Weitere Infos: msmagazin.info/314BiasBlindspots

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